Allgäu-Formation

Die Allgäuschichten- auch "Liasfleckenmergel" genannt, erreichen zusammen mit dem Doggeranteil, der etwas kieselreicher ist, über 1000m Mächtigkeit. Sie wurden in rasch sinkenden Becken abgelagert. Die fleckige Beschaffenheit ist auf eine intensive Durchwühlung von schlammfresenden Organismen (Bioturbation) zurückzuführen.

Quelle:Historische Geologie, Peter Faupl, Wien Facultas 2000

Mit Beginn des Jura sank im Zuge einsetzenden tektonsicher Aktivität der Tethysbereich einschließlich seiner Seichtareale in größere Tiefen ab. Gleichzeitg änderte sich die Anordnung der Sedimentationsräume in ihren Erstreckungen. In den Kalkalpen wechseln von Norden nach Süden in z.T. langgestrecken Streifen Trog- und Schwellen- bzw. Tiefschwellenfazies.

Die Trogfazies des Lias umfasst Fleckenmergel der Allgäuformation, sandige Kalke und Sandsteine der Kalksburg-Formation (Kirchsteinkalk). Die Farbe dieser Gesteine ist fast durchwegs grau.

Die Allgäuformation besteht aus Schlammsedimenten eines teiferen Ablagerungsbereiches mit Mergelkalken und Mergeln. Die für dieses Schichtglied typischen Flecken gehen auf Fress- und Wohnbauten bzw. Kotfüllungen diverser Organismen zurück.

Im Dünnschliff treten neben gelegentlich reichlichen Spongiennadeln, oft kleindimensioniert und z.T.limonisiert, Radiolarien und Ostracoden, selten Foramiferen auf.

Nach Ammoniten reicht die Allgäuformation gelegentlich über den Lias hinaus in den Dogger.

Quelle: Geologie der österreichischen Bundesländer NÖ,Godfrid Wessely, Geologische Bundesanstalt, Wien 2006

Die Allgäu-Formation (JACKOBSHAGEN, 1965) besteht aus einer Wechsellagerung von grauen Mergeln und tonigen Kalken, in die in wechselnden Umfang Bänke von Echinodermen-Spatkalken, Kieselkalken und Hornsteinen eingeschlossen sind. Die charakteristischen dunklen Flecken stammen von häufigen Freßbauten (hauptsächlich Chondrites sp.), die einen tieferen Ablagerungsraum in schlecht durchlüfteten Meeresbecken belegen, Dort lebten auch die relativ häufigen Ammoniten und Belemniten; die seltenen Muscheln und Crinoiden sind wohl von Schwellenzonen eingespült worden. Die Echinodermen-Spatkalke und Kieselkalke mit umkristallisierten Kieselschwammnadeln wurden als Trübeströme (Turbidite) von den Schwellenrändern umgelagert.

Quelle: Geologie der österreichischen Bundesländer Vorarlberg, J.Georg Friebe, GBA, Wien 2007