Gresten-Formation

In der Ausbildung des Juras der Gestener Klippenzone der östlichen Ostalpen lässt sich die allmählich nach Norden fortschreitende Überflutung des Vindelizisch-Böhmischen Landes durch das Tethysmeer nachvollziehen.
Die Schichtfogle beginnt im tiefen Lias mit den Grestener Schichten, deren Liegendanteil von fluviatilen Arkosesandsteinen gebildet wurde, die als Aufarbeitungsprodukt des kristallinen Untergrundes zu betrachten sind. Im Randbereich dieses Meeres enwickelten sich ausgedehnte Deltas, in deren sumpfigen Deltaebenen Kohleflötze entstanden (z.B. ehemalige, kleine Steinkohlekohlebergbaue bei Gresten, Hinterholzgraben bei Waihofen/Ybbs).
Im Hangenden gehen die Grestener Schichten in fossilreiche, sandige marine Grestener Kalke (Gryphaea arcuta) und Mergel über. Die Position der Grestener Schichten am Nordrand des Tethysmeeres spiegelt sich auch in ihrer Fauna wider. Es kommen sowohl außeralpine als auch alpine Faunenelemente vor.

Quelle:Historische Geologie, Peter Faupl, Wien Facultas 2000

Als Grestener Arkose des Lias (Hettnangium) wird das Hinterholzer Konglomerat im Raum Ybbsitz angeführt (TRAUTH, 1909), Bezeichnend sind die Grestener Schichten, im tieferen Abschnitt mit Kohleflöze führenden Schiefern, wie sie aus dem ehemaligen Bergbauen von Hinterholz, Gresten und Bernreith bei Rohrbach a.d. Gölsen bekannt sind (GOTTSCHLING, 1966).
In den Kohleabbauen von Gresten sind Floren von Cycadophyten, Ginkophyten, Gymnospermen, Farnen und Schachtelhalmen gefunden worden (THENIUS, 1983). Die darüber folgenden marine Ausbildung der grauen Grestener Kalke führt reichlich Fossilien mit Ammoniten (Amaltheus margaritatus, Arietiten, Echioceras) Belemniten, Brachiopoden mit Rhynchonella austraca, Waldheimia perforata, Muscheln mit Gryphaea arcuata, Cardinia, Lima, Bositra bronni. Letztere Form beherrscht die darüber folgenden Mergelschiefer. Der oberste Lias besteht wieder aus Sandkalken und Mergelschiefern

Quelle: Geologie der österreichischen Bundesländer NÖ,Godfrid Wessely, Geologische Bundesanstalt, Wien 2006