Das Perm 299 – 251 Ma

Benannt nach der Stadt Perm am Westabhang des Urals

Zur Zeit des Perms vereinigen sich alle Kontinente der Erde zu einem einzigen, riesigen Kontinent genannt PANGÄA,  Mitteleuropa liegt in dieser Zeit fast am Äquator. Weite Teile der Südhalbkugel (Afrika, Indien, Südamerika, Australien) werden nach wie vor von riesigen Eismassen bedeckt. Die Gondwana-Vereisung geht weiter, man spricht daher auch vom Permo-karbonisches Eiszeitalter. Eine Erwärmung führt im Ober-Perm teilweise zum Abschmelzen der Gletscher und lässt den Meeresspiegel ansteigen. Durch trockeneres Klima entstehen in Nordamerika und Mitteleuropa Wüsten.

Bereits seit dem Karbon wandelt sich die Pflanzenwelt des Erdaltertums in die des Erdmittelalters um (früher als bei den Tieren). Die für das Erdmittelalter kennzeichnende Flora der Nacktsamer (Gymnospermen) gewinnt die Überhand. Schon zu Beginn des Perms müssen in Mitteleuropa erste Nadelwälder existiert haben Die großen Pflanzengruppen, die im Karbon für die Kohlebildung sorgten, sind zu relativ unwichtigen und meist kleinwüchsigen Rest-Arten reduziert. In den Seen des unterpermischen Festlandes leben Stachelhaie, Süßwasserhaie und altertümliche Knochenfische. An den Seeufern verdrängen die schon im Karbon entstandenen Reptilien mehr und mehr die Panzerlurche (Stegocephalen).

Am Ende des Perms und somit am Ende des Erdaltertums wird die Tierwelt, insbesondere die des Meeres, von einem Massensterben betroffen, dem nach Schätzungen etwa 95% der Arten zum Opfer fallen. Viele Tiergruppen verlöschen nun endgültig, wie etwa die Trilobiten und einzelligen Fusulinen, oder werden von modernen Verwandten abgelöst wie z. B. die rugosen Korallen von den Hexakorallen und die Alt-Ammoniten von den Ceratiten.

Auch das lokal sehr stark angeschoppte Haselgebirge (Tone und Breccien mit Gips, Anhydrit und Steinsalz), das samt den Salinarbildungen nach A.TOLLMANN nicht das Hangende der Werfner Schichten des Skyth, sondern deren Liegendes bildet, entspricht nach W.KLAUS auf Grund der Sporenflora und auch nach dem Schwefelisotopenverhältnis dem Zechstein (Oberperm). So enthält der mit dem Gips in der Seegrotte bei Mödling vorkommende Tonschiefer permische Sporen (W.KLAUS in B.PLÖCHINGER). Die Salinarbildungen sind somit zeitliche Äqivalente der marinen Bellerophon-Schichten (der Südalpen). Da in den klastischen Ablagerungen und im Haselgebirge Megafossilien praktisch fehlen, ist eine sichere Abgrenzung gegenüber der basalen Trias (Skyth) nicht möglich. Sie fehlen den tiefsten tektonischen Einheiten (Frankenfelser Decke und Stirn der Lunzer Decke); Haselgebirge ist jedoch von der Sulzbachdecke an bis zu den höheren kalkalpinen Einheiten oft mächtig ausgebildet.